Dr. Ehrenamt

Der Bürger als Wissenschaftler, eine Quadratur des Kreises? Nein, immer mehr streben ins forscherische Ehrenamt und erbringen dort wertvolle Beiträge für die Wissenschaft. Wissenschaft im Dialog WiD und das Museum für Naturkunde haben eine neue Partizipationsbühne. „Bürger schaffen Wissen“, kurz GEWISS will den Bürger als Wissenschaftler in den Forschungsprozess einbeziehen. Das eröffnet zum einen neue…

Die richtigen Fragen stellen

Von Axel Grychta: Also, die angezettelte Debatte heißt Wissenschaftsdebatte. Und an einer Stelle wird dazu aufgerufen, „die großen Fragen der Forschung zu diskutieren“! Aber: Wird hier tatsächlich über die Wissenschaft debattiert, über die Forschung? Gibt es überhaupt die Wissenschaft? Zerfällt die Wissenschaft nicht in einen bunten Strauß von Einzeldisziplinen mit teils ganz eigenen Fragestellungen? Debattieren…

Mehr Mitsprache der Zivilgesellschaft bei Verwendung von Forschungsgeldern verlangt

Wie viel Mitsprache in der Forschung darf sein? Seit Wochen hält darüber eine Kontroverse an, ausgelöst durch Günter Stock, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Der titulierte die Beteiligung zivilgesellschaftlicher Vereinigungen und Umweltverbänden als „totalitäre Gängelung“ der Wissenschaft. Uwe Schneidewind vom Wuppertal Institut hält dagegen. In einem ZEIT-Gespräch verweist er darauf, dass fünf von sechs…

Copenhagen Declaration

Wissenschaftsdebatte auf Europas größter Wissenschaftskonferenz: Bei der ESOF 2014 in Kopenhagen veranstalteten Europas Wissenschaftsjournalisten EUSJA eine Debatte über Nutzen und Risiken der Nanotechnologie. Vorbild dafür war das TELI-Format. Vertreter der Forschung, der Industrie, des Umweltschutzes und der Verbraucher präsentierten unterschiedlichen Sichtweisen: Eine Technologie mit großem Potenzial, auch für eine grünere Welt, doch selbst in der…

Wissenschaft 2.0: Konsultation der EU-Kommission

Die EU-Kommission hat gerade eine öffentliche Konsultation zum Thema »Science 2.0« (»Wissenschaft 2.0«) gestartet. Jeder kann daran teilnehmen: Bürger, Organisationen, Behörden. Unter »Wissenschaft 2.0« versteht die Kommission die derzeitigen Entwicklungen in der Art und Weise wie Forschung gemacht und Wissenschaft organisiert wird. Dieser Wandel wird vor allem unterstützt durch die Digitalisierung und vorangetrieben durch die…

Bürgerwissenschaftler sind Partner der Forschung

Der Wissenschaftstheoretiker Peter Finke, emeritierter Professor der Uni Bielefeld, rüttelt die Forschung und Bürgergesellschaft auf. In seinem neuen Buch „Citizen Science. Das unterschätzte Wissen der Laien“ bricht er Bürgerwissenschaftlern, den wissenschaftlich interessierten und privat forschenden Laien eine Speerspitze. „Die Bürgerwissenschaft ist der stärkste und traditionsreichste Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements“, sagte er bei der Buchvorstellung im Münchner…

Forschungspolitik:
Wer hat das Sagen?

Der neue Bundesbericht Forschung und Innovation (BUFI) macht Unterschiede deutlich. Die deutsche Wissenschaft schwimmt heute im Geld. Das wird von Beteiligten unumwunden zugegeben. Vor allem das Füllhorn der Exzellenzinitiative hat zum Aufbau neuer Elfenbeintürme geführt, zum eigenen Nutzen des Wissenschaftssystems und der Karrierechancen der Forscher. Jetzt verlangt die Politik mehr gesellschaftlichen Einsatz der Wissenschaft. Es…

Kartieren & Visualisieren der Risiken, Akteure, Argumente

Gerade ist Ulrich Beck 70 Jahre alt geworden. Sein Buch Risikogesellschaft (1986) hat ihn und die deutsche Soziologie weltweit bekannt gemacht. Sein Kollege Ortwin Renn entwickelte das Thema weiter und führte die Risikoabschätzung ein (internationaler Terminus: risk assessment). Das alles inspirierte die Münchner Projektgruppe für Sozialforschung MPS zu einer Visualisierung von Risiken. Die Methode RISIKOKARTIERUNG…

Wissenschaftsjournalismus Reloaded

Georg Dahm und Denis Dilba haben gelinde gesagt die Schnauze voll von der klassischen Verlagsindustrie. Gleich zweimal innerhalb weniger Monate mussten Sie jenen Niedergang persönlich miterleben, den unserer einer gerne mit akademischer Distanz ‚medienökonomisch‘ als „strukturelle Krise“ beschreibt: zuerst das Aus für die FTD als eines der Flaggschiffe deutschen Qualitätsjournalismus, und dann der ‚plötzliche Kindstod‘…