Wissenschaft in die Mitte der Gesellschaft?

by Hanns-J. Neubert | 13. März 2013 13:39

Ideen 2020 (Foto: BESL GmbH auf www.bundestag.de)

»Forschung und Innovation [müssen] in die Mitte der Gesellschaft gerückt werden«, sagte heute (2013-03-13) Bundesforschungsministerin Johanna Wanka zur Eröffnung der Ausstellung »Ideen 2020«1.

Wie wäre es aber, wenn stattdessen die Gesellschaft mehr in die Mitte von Forschung und Innovation gerückt würde?

»Nur wenn möglichst viele Menschen sich mit Forschung und Wissenschaft auseinandersetzen, können wir die Herausforderungen unserer Zeit lösen«, sagte die Ministerin auch.

Das hat aber nur einen Sinn, wenn sich möglichst viele Menschen mit ihren Ideen und Problemen auch in Forschung und Wissenschaft einbringen könnten, sich dort wieder finden. Das ist bisher nicht der Fall.

Nach heutiger Politik setzen Forscher ihre Lösungen den Menschen einfach vor, ohne zu wissen, was sie wirklich bewegt. Elektroautos, in deren Entwicklung viele öffentliche Gelder gesteckt werden, lösen kein Verkehrsproblem; leisere, leichtere und Sprit sparende Flugzeuge sind kein Beitrag zum Klimaschutz.

Damit die »Herausforderungen unserer Zeit« gelöst werden können, muss man erst einmal die Menschen fragen und nicht die Forscher. Die haben schon zu viele Lösungen für Probleme entwickelt, die es nicht gibt und die man erst künstlich erschafft.

Hier will die Wissenschafts- und Technikdebatte mitreden.

Die Ausstellung »Ideen 2020«2 wurde von der Helmholtz-Gemeinschaft als Wanderausstellung konzipiert und orientiert sich an der sogenannten »Hightech-Strategie«3 der Bundesregierung.

Endnote(n):
1. BMBF-Pressemitteilung 2013-03-13: »Ausstellung „Ideen 2020 – Ein Rundgang durch die Welt von morgen“ eröffnet« www.bmbf.de/press/3427.php
2. Ausstellung »Ideen 2020«: www.ideen2020.de
3. Hightech-Strategie der Bundesregierung: http://www.hightech-strategie.de

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