Forschung, Bürger und Politik im Trialog
— Dossier der Debatte —

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Erste Live Debatte baut Brücke von der Forschung zur Politik

LIVE-DEBATTE: Länger leben, flexibler arbeiten – mit Absturz in die Altersarmut?

TELI-Wissenschaftsdebatte: Hintergrund

Die TELI-Wissenschaftsdebatte wurde vor den Bundestagswahlen 2009 aus der Taufe gehoben. Ziel und Zweck ist die bessere Einbindung von Bürgern, Wählern, Steuerzahlern in die Forschung. »Die Bürger fördern die Wissenschaft mit ihren Steuergeldern«, schreibt Erfinder Hanns-J. Neubert im Portal. Sie gäben den Wissenschaftlern die Freiheit, zu forschen. Damit hätten sie auch ein Recht zu erfahren und zu verstehen, was erforscht wird 1

Forschung sei keine Einbahnstraße, sagt Neubert: »In einer gebildeten Gesellschaft ist es nur angemessen, wenn die Bürger auch ihre Erfahrungen und ihr Wissen in die Forschung einbringen können. Nicht nur die Wissenschaft muss ihren Platz in der Gesellschaft finden (science in society), auch die Gesellschaft sollte ihren Platz in der Wissenschaft finden (society in science).«

Aber bereits vor vier Jahren ermittelte die Wissenschaftsdebatte: »Wissenschaft kommt in der Politik nicht mehr vor.« Das war der Titel einer Pressemitteilung, die die TELI am 14.09.2009 über den Informationsdienst Wissenschaft idw herausgab.

TELI-Wissenschaftsdebatte: Ausblick

Die deutsche Wissenschaftsdebatte ist grenzüberschreitend. Sie wurde auf der Euroscience Open Forum Konferenz ESOF 2010 in Turin Forschern und Journalisten aus ganz Europa vorgestellt. Das Format fand Nachahmer, etwa in Estland und Italien. Auf der Weltkonferenz der Wissenschaftsjournalisten WCSJ in Helsinki 2013 fand die Wissenschaftsdebatte im Juni erstmals ein weltweites Forum. Journalisten entdecken in ihr neue Arbeitsmöglichkeiten. Von EU-Vertretern wird sie als Plattform wahrgenommen, die die neue Wissenschaftsstrategie »Horizon 2020« beflügeln könnte. Das Programm mit einem Budget von 80 Milliarden Euro will Forschung in Europa voranbringen, wozu auch gehört, deren Ergebnisse näher an die Bevölkerung heranzubringen 2

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Endnote(n):

  1. http://www.teli.de/wissenschaftsdebatte/index2009.html“>TELI-Wissenschaftsdebatte von 2009
  2. GOEDE, Wolfgang C.: Demokratie und die Wissenschaftslücke – 2013-07-01

7 Gedanken zu “Forschung, Bürger und Politik im Trialog
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  1. Dienstag, 20. Mai 2014: Die schwarz-rote Koalition in Berlin hat sich nach langer Diskussion auf ein Rentenpaket geeinigt. Daran gibt es viel Kritik, besonders an der Rente mit 63, besonders durch Wirtschaftsvertreter, aber ein Teil ist unumstritten: die FLEXI-Rente.

    Danach dürfen Arbeitnehmer nach Erreichen des Pflichtverrrentungsalters regulär weiterarbeiten. Das ist in einigen skandinavischen Ländern seit langem Usus und wurde auch so von der ersten TELI Wissenschaftsdebatte im Juli 2013 im Münchner PresseClub in die Diskussion gebracht. Daran waren auch Bundestagskandidaten beteiligt, die heute im Reichstag sitzen.

    Am kommenden Freitag, 23. Mai, wird der Reichstag über die neuen Rentengesetze entscheiden. Für mehr Info siehe auch die Münchner Abendzeitung –>

    http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.rente-mit-63-muetter-rente-flexi-rente-das-steht-im-schwarz-roten-rentenpaket.f78bed0c-6978-40c8-92cf-b6cdd83acb7c.html

  2. Zur Beantwortung der Fragen von „Armer“:

    Grundlage aller Forschung sind Daten und Statistiken. Die vom Max Planck Inst. für Sozialforschung gelieferten machen dies zu einer WISSENSCHAFTSDEBATTE.

    Die Beobachtung ist richtig. Die Schere zwischen wohlhabenderen und weniger wohlhabenden Rentnern stürzt Deutschland in ein ALTERS-PRÄKARIAT.

    Dazu gehört auch, dass Ältere immer mehr den Anschluss an die Digitalisierung verlieren, also ausgegliedert werden, wie einst die überflüssig gewordenen Heizer beim Übergang von den Dampflokomotiven zu Diesel- und E-Triebwagen.

    Die wurden seinerzeit durch Gewerkschaften aufgefangen. Heute müssen wir neue Wege der Solidarität finden. Flaschen sammeln verspricht wenig Prestige, ist aber besser als Däumchen-Drehen und Klagen!

    WAS GEHT NOCH? WER HAT DIE UNGEWÖHNLICHSTEN IDEEN? BITTE HIER BEI wissenschaftsdebatte.de NOTIEREN!

  3. @armer: Ausnahmsweise haben wir Ihren anonymen Kommentar frei geschaltet, weil er bedenkenswerte Argumente enthält. Auch scheint es in Ihrem Fall gerechtfertigt, dass Sie Ihren Namen nicht nennen möchten. Aber üblicherweise sollen die Diskussion hier auf dem Portal der »Wissenschaftsdebatte« zwischen Menschen stattfinden, die für das einstehen, was sie sagen. Nur so kann die Debatte substanziell und offen geführt werden. In Zukunft also bitte keine anonymen Beiträge!

  4. Ich weiß nicht, was die hier vorgestellte Debatte mit Wissenschaft zu tun hat. Da wurden offenbar doch nur Statistiken vorgestellt, die die Redner eben auf ihre Weise interpretierten. Aber echte Forschung?

    Die eine sagte, dass die Rentner eine Ressource für Arbeitgeber sind und Wissen aus dem Unternehmen weggeht, wenn sie in Rente gehen. Das gibt vielleicht für Arbeiter und Handwerker. Aber meistens ist es doch so, dass die Alten nicht mal wissen, wie man einen Computer bedient, wie man mit Daten umgeht, wie man mit Robotern in der Fertigung umgeht, wie man Vermessungen mit GPS mach, u.s.w. u.s.w

    Nehmen Sie einen satellitengestützen Bagger: Schon eo 40järiger braucht dafür 4 Wochen Schulung, ein 25järiger setzt sich an den Bildschirm und hat nach 10 Minuten kapiert, wie er die Satellitenunterstützung im Bagger benutzt.

    Ja, die Zukunft sieht blöde für uns aus. Ich hatte einen 400-euro-Job bis ein „armer“ Rentner kam, der das kostenlos gemacht hat. Der hatte 2200 Euro Rente!!! Ich habe jetzt mit 2 400-euro-Jobs 800 Euro und bekomme keinen anderen Job, wei ich auf die 60 zugehen. Das finde ich zutiefst ungerecht. Es gibt so viele reiche Rentner in diesem Land, die für lau arbeiten. Und mir bleibt d nur Flaschen sammeln. Sollen die Rentner von mir aus 2200 euro Rente haben, das üble ist, das sie dann normale Jobs annehmen und auf Bezahlung verzichten, nur weil sie sich sonst in ihrem Leben langweilen. Das ist schlimm. Wenn sie wenigsten den normalen Lohn nehmen würden, auch wenn sie dann noch reicher sind, aber dann machen sie wenigstens nicht die Jobs kaputt. Das halte ich für ein großes Übel.

  5. FLASCHENSAMMELN GEGEN ALTERSARMUT

    Die Rentenpolitik Deutschlands, auch wie von den Parteien bei der TELI Wissenschaftsdebatte im Münchner PresseClub vor den Bundestagswahlen dargelegt, scheint wenig überzeugend.

    „Deutsche haben Angst vor dem Rentenloch“, titelt die Münchner Abendzeitung am 15.X.2013. 42 Prozent aller Beschäftigten meinen–laut DGB-Index „Gute Arbeit 2013“–, dass ihre Rente nicht ausreicht.

    –> http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.neue-dgb-studie-deutsche-haben-angst-vor-altersarmut-und-rentenloch.07b59627-b20c-4ed0-8492-e392d4191910.html

    Dazu interviewte das Blatt die Kulturwissenschaftlerin Alexandru Rau, die über das Flaschensammeln eine Studie am Inst. f. Volkskunde//LMU verfasst hat: „Präkärer Unruhestand. Flaschensammeln als aktive Strategie zur Bekämpfung von Altersarmut.“ Dazu hat Rau Flaschensammler befragt–FAZIT:

    Flaschensammeln ist eine Strategie gegen Erwerbslosigkeit und Altersarmut, sagt die LMU-Forscherin. Diese Art von „informelle Arbeit“, so Rau, biete „eine Alltagsstruktur mit einer sinnstiftenden Beschäftigung“, die die soziale Isolation der Großstadt aufbricht. Einige Sammler bezeichnen sich sogar als Dienstleister. Die Rentner bessern damit außerdem ihre oft karge Rente auf.

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