Forschung, Bürger und Politik im Trialog
— Dossier der Debatte —

English abstract

New Trialogue Links Research, Citizens and Politicians in Crucial Issues

Live longer, work more flexible – but watch out for the poverty trap

The European Commission wants to have more participation of citizens in the field of research and development. In January, Brussels will launch »Horizon 2020«. With a budget of 80 billion € it shall make Europe scientifically and technologically more competitive with the United States and Asian nations. This requires that research needs to be much more supported by the Europe’s citizenry. One way of accomplishing this might be Science Debates, invented by the German Association of Science Writers TELI. www.wissenschaftsdebatte.de is an online platform which addresses topics crucial for the future such as demography, energy, health and society in science. It collects opinions of scientists, politicians and representatives of the civil society on significant issues. After a critical mass has been reached, there is a live debate on the topic.

Recently this took place at the International Munich PressClub on the demographic development, retirement age, pension funds and, as a whole, the labor market. Title: “Live longer, work more flexible – but watch out for the poverty trap”. A scientist from the Munich Center for the Economics of Aging (Max Planck) presented research and evidence that citizens could work longer beyond mandatory retirement which would ease the demographic pinch. Young people have to pay for the pensions of an increasing senior population. An independent expert on retirement and representative of an NGO said that the problem is not so much of demographic nature but more one of distribution. The pension funds are badly administrated and favor civil servants. Thereafter, the moderator involved the audience and collected questions for the politicians.

Representatives of six parties were present, most of them candidates for parliament (Bundestag) at the upcoming federal elections in September 2013. They picked up on the experts’ statements as well as the citizens’ queries. As a result many agreed that Germany needs a basic pension which everyone has to contribute to and which everyone is entitled to, which shall promote more equality and justice as to avoid old age poverty. Many of the political representatives also agreed on the need to better support mothers and families, to improve working conditions as to prevent mental health problems and burnout, both of which have become very common in Germany. Last but not least, more flexibility in the retirement regulations could keep the German labor market on high standards, set off the increasing portion of old agers in the population and maintain the pension funds well filled.

A summary and documentation of the live debate will be sent to experts in this field and major media outlets to further stimulate the debate, accumulate more ideas and reach more consensus. And, of course, the debate is continuing on the Science Debate Platform, featuring a wide scope of opinions such as the one of the 74 year old lady who has to keep working to make a living, who engages in enhancing the mobility of elderly people and says: It all starts with education and pupils have to learn to debate in order to form opinions about complex issues, communicate them properly and to become tolerant of other people’s views. Which means that debates, in classrooms or about science, always promote our democratic skills to solve societal issues. Finally science is becoming a vital part of this. The EU, as a role model for the European nations, is already implementing this new understanding.


Author: Wolfgang C. Goede, German Association of Science Writers TELI, Vice Chairman, T: +49 89 351 5570, wolfgang.goede@teli.de, http://www.wissenschaftsdebatte.de

Further contact: Hanns-J. Neubert, former TELI chairman, inventor & designer of the German Science Debate, T: +49 40 41 80 43, hajo.neubert@teli.de, www.wissenschaftsdebatte.de

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7 Gedanken zu “Forschung, Bürger und Politik im Trialog
— Dossier der Debatte —

  1. Dienstag, 20. Mai 2014: Die schwarz-rote Koalition in Berlin hat sich nach langer Diskussion auf ein Rentenpaket geeinigt. Daran gibt es viel Kritik, besonders an der Rente mit 63, besonders durch Wirtschaftsvertreter, aber ein Teil ist unumstritten: die FLEXI-Rente.

    Danach dürfen Arbeitnehmer nach Erreichen des Pflichtverrrentungsalters regulär weiterarbeiten. Das ist in einigen skandinavischen Ländern seit langem Usus und wurde auch so von der ersten TELI Wissenschaftsdebatte im Juli 2013 im Münchner PresseClub in die Diskussion gebracht. Daran waren auch Bundestagskandidaten beteiligt, die heute im Reichstag sitzen.

    Am kommenden Freitag, 23. Mai, wird der Reichstag über die neuen Rentengesetze entscheiden. Für mehr Info siehe auch die Münchner Abendzeitung –>

    http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.rente-mit-63-muetter-rente-flexi-rente-das-steht-im-schwarz-roten-rentenpaket.f78bed0c-6978-40c8-92cf-b6cdd83acb7c.html

  2. Zur Beantwortung der Fragen von „Armer“:

    Grundlage aller Forschung sind Daten und Statistiken. Die vom Max Planck Inst. für Sozialforschung gelieferten machen dies zu einer WISSENSCHAFTSDEBATTE.

    Die Beobachtung ist richtig. Die Schere zwischen wohlhabenderen und weniger wohlhabenden Rentnern stürzt Deutschland in ein ALTERS-PRÄKARIAT.

    Dazu gehört auch, dass Ältere immer mehr den Anschluss an die Digitalisierung verlieren, also ausgegliedert werden, wie einst die überflüssig gewordenen Heizer beim Übergang von den Dampflokomotiven zu Diesel- und E-Triebwagen.

    Die wurden seinerzeit durch Gewerkschaften aufgefangen. Heute müssen wir neue Wege der Solidarität finden. Flaschen sammeln verspricht wenig Prestige, ist aber besser als Däumchen-Drehen und Klagen!

    WAS GEHT NOCH? WER HAT DIE UNGEWÖHNLICHSTEN IDEEN? BITTE HIER BEI wissenschaftsdebatte.de NOTIEREN!

  3. @armer: Ausnahmsweise haben wir Ihren anonymen Kommentar frei geschaltet, weil er bedenkenswerte Argumente enthält. Auch scheint es in Ihrem Fall gerechtfertigt, dass Sie Ihren Namen nicht nennen möchten. Aber üblicherweise sollen die Diskussion hier auf dem Portal der »Wissenschaftsdebatte« zwischen Menschen stattfinden, die für das einstehen, was sie sagen. Nur so kann die Debatte substanziell und offen geführt werden. In Zukunft also bitte keine anonymen Beiträge!

  4. Ich weiß nicht, was die hier vorgestellte Debatte mit Wissenschaft zu tun hat. Da wurden offenbar doch nur Statistiken vorgestellt, die die Redner eben auf ihre Weise interpretierten. Aber echte Forschung?

    Die eine sagte, dass die Rentner eine Ressource für Arbeitgeber sind und Wissen aus dem Unternehmen weggeht, wenn sie in Rente gehen. Das gibt vielleicht für Arbeiter und Handwerker. Aber meistens ist es doch so, dass die Alten nicht mal wissen, wie man einen Computer bedient, wie man mit Daten umgeht, wie man mit Robotern in der Fertigung umgeht, wie man Vermessungen mit GPS mach, u.s.w. u.s.w

    Nehmen Sie einen satellitengestützen Bagger: Schon eo 40järiger braucht dafür 4 Wochen Schulung, ein 25järiger setzt sich an den Bildschirm und hat nach 10 Minuten kapiert, wie er die Satellitenunterstützung im Bagger benutzt.

    Ja, die Zukunft sieht blöde für uns aus. Ich hatte einen 400-euro-Job bis ein „armer“ Rentner kam, der das kostenlos gemacht hat. Der hatte 2200 Euro Rente!!! Ich habe jetzt mit 2 400-euro-Jobs 800 Euro und bekomme keinen anderen Job, wei ich auf die 60 zugehen. Das finde ich zutiefst ungerecht. Es gibt so viele reiche Rentner in diesem Land, die für lau arbeiten. Und mir bleibt d nur Flaschen sammeln. Sollen die Rentner von mir aus 2200 euro Rente haben, das üble ist, das sie dann normale Jobs annehmen und auf Bezahlung verzichten, nur weil sie sich sonst in ihrem Leben langweilen. Das ist schlimm. Wenn sie wenigsten den normalen Lohn nehmen würden, auch wenn sie dann noch reicher sind, aber dann machen sie wenigstens nicht die Jobs kaputt. Das halte ich für ein großes Übel.

  5. FLASCHENSAMMELN GEGEN ALTERSARMUT

    Die Rentenpolitik Deutschlands, auch wie von den Parteien bei der TELI Wissenschaftsdebatte im Münchner PresseClub vor den Bundestagswahlen dargelegt, scheint wenig überzeugend.

    „Deutsche haben Angst vor dem Rentenloch“, titelt die Münchner Abendzeitung am 15.X.2013. 42 Prozent aller Beschäftigten meinen–laut DGB-Index „Gute Arbeit 2013“–, dass ihre Rente nicht ausreicht.

    –> http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.neue-dgb-studie-deutsche-haben-angst-vor-altersarmut-und-rentenloch.07b59627-b20c-4ed0-8492-e392d4191910.html

    Dazu interviewte das Blatt die Kulturwissenschaftlerin Alexandru Rau, die über das Flaschensammeln eine Studie am Inst. f. Volkskunde//LMU verfasst hat: „Präkärer Unruhestand. Flaschensammeln als aktive Strategie zur Bekämpfung von Altersarmut.“ Dazu hat Rau Flaschensammler befragt–FAZIT:

    Flaschensammeln ist eine Strategie gegen Erwerbslosigkeit und Altersarmut, sagt die LMU-Forscherin. Diese Art von „informelle Arbeit“, so Rau, biete „eine Alltagsstruktur mit einer sinnstiftenden Beschäftigung“, die die soziale Isolation der Großstadt aufbricht. Einige Sammler bezeichnen sich sogar als Dienstleister. Die Rentner bessern damit außerdem ihre oft karge Rente auf.

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