Forschung, Bürger und Politik im Trialog
— Dossier der Debatte —

by Wolfgang Goede | 12. August 2013 21:23

Den Platz im PresseClub teilten sich Politik, Forschung, Bürgerplattformen. Nach inhaltlichen Impulsen von Forschung und Bürgerplattformen bildete das Publikum sogenannte »Murmelgruppen«, um das Thema im kleinen Kreis zu besprechen. Daraufhin sammelte die Moderatorin Maren Schüpphaus Fragen. Diese mussten die Parteienvertreter in jeweils fünf Minuten Redezeit beantworten. Dieser Ablauf sollte einen optimalen Austausch, einen Trialog zwischen den wichtigen gesellschaftlichen Akteuren gestatten.
[Programm der Debatte als PDF]

Dr. Michaela Coppola

Dr. Michela Coppola, Max Planck Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik (MEA) stellte ein festes Rentenalter in Frage. Weil Menschen länger gesund bleiben, könnten sie auch länger arbeiten, wie etwa in Dänemark und in der Schweiz, wo sie zwei Jahre länger als in Deutschland erwerbstätig bleiben. Die gesunkene Leistungsfähigkeit kompensieren ältere Arbeitnehmer durch ihren großen Erfahrungsschatz. So erweisen sich Teams aus älteren und jüngeren Menschen als sehr erfolgreich. Jeder sollte den Eintritt in die Rente selber entscheiden dürfen, muss aber bei einem vorzeitigen Termin eine geringere Rente akzeptieren. Das zu frühe Ausscheiden aus der Arbeitswelt komme einem Braindrain gleich. Wichtige Arbeitskräfte gehen der Wirtschaft verloren.
[Impulsvortrag Michaela Coppola: Download als PowerPoint-Datei]

Otto Teufel von der Aktion Demokratische Gemeinschaft ADG gilt in Politik und Forschung als kritischer Rentenexperte. Die Wirtschaft wächst, sagte er, und die Rentenkassen sind so gut gefüllt, dass sie zur Entlastung des Bundeshaushalts herangezogen werden. Wir haben nicht so sehr ein demografisches, sondern viel mehr ein Verteilungsproblem, erklärte Teufel. Umso mehr, als Beamte bestens versorgt sind, während für Normalerwerbstätige sich die Renten seit 1977 halbiert haben. Deutschlands Altersversorgung leidet unter einem Zweiklassensystem.
[Impulsvortrag Otto Teufel als PDF]

Die Impulse aus Wissenschaft und Bürgergesellschaft lieferten den Nährstoff für die Fragen des Publikums. Diese wurden gut sichtbar auf der Leinwand festgehalten, darunter:

Die Politik nimmt Stellung

Dann schließlich, nach einstündigem gemeinschaftlichen Spannens des Themenbogens und Festklopfens der Agenda, war die Politik dran.

Page 2 of 7

Source URL: http://www.wissenschaftsdebatte.de/?p=3816