Radio Öko Röhre

by Wolfgang Goede | 20. Oktober 2013 21:59

Barú ist eine Insel in der Karibik. Sie ist eine 45 minütige Bootsfahrt von der kolumbianischen Küstenstadt Cartagena entfernt. Dort ist ein neues, lehrreiches Projekt entstanden. Es bringt Wissenschaft und Schule zusammen. Der Radiosender „Radio Eco Pipe“ beteiligt 800 Schüler. Sie finden durch Experimente heraus, was sie alles tun können, um Ökologie und Umwelt in ihrer Umgebung voranzubringen. Darüber entstehen Sendungen, die ausgestrahlt werden. So entstehen unter der Zuhörerschaft wichtige Multiplikationseffekte.

Diese Region
Kolumbiens hat ein doppeltes Öko-Problem. Zum einen ist dies ein Touristen-Hot-Spot. Rücksicht auf die Umwelt ist kein großes Thema. Zum anderen lebt die rund herum lebende einheimische Bevölkerung in Armut. Rücksicht auf Umwelt, auch eine Bildungsfrage, hat hier noch nie eine Rolle gespielt.

tokamuwi_pixelio.de

tokamuwi_pixelio.de

Das Logo für das Radiobildungsprogramm ist ein Tintenfisch. Dessen acht Arme versinnbildlichen die insgesamt acht Themen des Projekts. Sie alle stehen im Zusammenhang mit dem Umweltschutzgedanken: außer Ökologie das Soziale, Bildung, Wirtschaft und Politik, Kultur, Gesundheit, Wissenschaft und Technologie sowie Innovation.

„Radio Öko Röhre“ wird finanziert von der Weltbank und umgesetzt von der Anden Universität in Bogotá. Als Realisatorin vor Ort ist die Wissenschaftsjournalistin Lisbeth Fog im Einsatz, Mitbegründerin des Weltverbands der Wissenschaftsjournalisten sowie lange Zeit deren Vorstandsmitglied.

In der Karibik spielt Musik als Medium und Kommunikationsform eine große Rolle, auch als Mittel der Geschichtsdarstellung. Freut sich die Barú-Bewohnerin und Zehntklässlerin Neymer Miranda: „Das Radioprogramm macht einen Traum wahr“, Musik in den Dienst von Aufklärung, Umwelt und Wissenschaft zu stellen. Das könnte auch für Europa eine wichtige Signalwirkung haben.

Fotos (c): Colciencia, Fog

Source URL: http://www.wissenschaftsdebatte.de/?p=4263