by Gastautor/in | 15. Februar 2014 12:00
von Dirk Schreckenberg (ZEUS GmbH)
Die Lärmwirkungsforschung hat in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Erkenntnisse zu psychischen als auch physischen Wirkungen akuter und chronischer Geräuschexposition erlangt. Es existieren Expositions-Wirkungsbeziehungen für erlebte Störungen und Belästigungen, für die Beeinträchtigung der Schlafqualität und – insbesondere bei Kindern – zum geistigen Leistungsvermögen. Körperliche Stressreaktionen bei akuter Geräuscheinwirkung sind untersucht, und insbesondere in den letzten Jahren ist die wissenschaftliche Evidenz statistischer Zusammenhänge zwischen langfristiger Lärmexposition und chronischen Erkrankungen stark gewachsen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirkung von Lärm wurden in vielen Studien zu oftmals losgelöst voneinander betrachteten Einzelthemen gewonnen, mit der Folge, dass im Detail teilweise Interpretationsschwierigkeiten auftreten, die in Fachkreisen zu kontroversen Debatten führen.Offene Fragen beziehen sich u.a. auf
Erkenntnisse der kausalen Komponenten und ihres Zusammenhangs in der Lärmwirkungskette sind Basis für eine effiziente, nachhaltige Gestaltung von Lösungen zur Minderung des Lärmproblems. Künftig bedarf es neben der Fortführung von Einzelstudien einer ganzheitlich angelegten, interdisziplinär ausgestalteten Lärmwirkungsforschung, die durch kontinuierliche langfristige Bearbeitung, frei und unabhängig von spezifischen Interessenslagen zu einem breiten Erkenntnisgewinn beiträgt. Dazu sind Forschungsressourcen – unter finanzieller Förderung durch die öffentliche Hand bzw. Wissenschaftseinrichtungen, in Federführung durch das Bundesforschungsministerium und flankiert durch Einrichtungen wie z.B. der Deutschen Forschungsgemeinschaft – zu bündeln und zu verstärken.
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