Copenhagen Declaration

ESOF 2014 Nano Debate 008Wissenschaftsdebatte auf Europas größter Wissenschaftskonferenz:

Bei der ESOF 2014 in Kopenhagen veranstalteten Europas Wissenschaftsjournalisten EUSJA eine Debatte über Nutzen und Risiken der Nanotechnologie. Vorbild dafür war das TELI-Format. Vertreter der Forschung, der Industrie, des Umweltschutzes und der Verbraucher präsentierten unterschiedlichen Sichtweisen:

Eine Technologie mit großem Potenzial, auch für eine grünere Welt, doch selbst in der Wissenschaft umstritten; als Folge von Medien-Hypes steht Nano-Tech unter hohen, mithin uneinlösbaren Erwartungen, weist aber auch viele Schwächen auf, etwa dass es kaum solide Information darüber gibt. Diese Kritik von Umwelt- und Verbraucherschützern unterstützte besonders das Publikum. images

Die Copenhagen Declaration fordert die EU-Politik auf, für mehr Transparenz und Aufklärung zu sorgen, etwa durch nationale und europaweite Info-Zentren mit soliden Daten; außerdem sollten alle Nano-Artikel gekennzeichnet sein. Dann könnte diese Zukunftstechnologie, nach 20 Jahren im Schattendasein, endlich zeigen, was in ihr steckt.

Presseinformation der TELI über den Informationsdienst Wissenschaft mit der Übersetzung der Kopenhagener Erklärung:

http://idw-online.de/de/news596168

COPENHAGEN DECLARATION im Wortlaut auf Englisch, wie veröffentlicht auf der EUSJA Webseite und verschickt an die verschiedenen wissenschaftlichen Instanzen der European Commission:

http://www.eusja.org/kopenhagen-declaration/

Informationsquelle zur Nanotechnologie:
„Nano – wie winzige Technik unser Leben verändert“
http://www.amazon.de/Nano-winzige-Technik-unser-ver%C3%A4ndert/dp/3863120361

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Ein Gedanke zu “Copenhagen Declaration

  1. „Nano“ entstand ja in den 1990er Jahren in den USA aus forschungspolitischen Motiven, führte dann rasch zu einem Hype, der zu uns in Europa herüberschwappte und bis heute eine förderpolitische Strategie universitärer Grundlagenforschung darstellt (vgl. dazu etwa Christian Kehrt: „Die Nanotechnologie als forschungspolitische Strategie der universitären Grundlagenforschung“. In: Kehrt / Schüßler / Weitze: „Neue Technologien in der Gesellschaft“, transcript Verlag 2011). Insofern ist es bemerkenswert, dass es dieser PR-Begriff überhaupt geschafft hat, zu einem zentralen Bezugspunkt im Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft zu werden. Man könnte sich aus Sicht der Gesellschaft kaum ein heterogeneres Feld denken, das – wie dieses – von Medikamenten über Werkstoffe für Tennisschläger hin zu Atommikroskopen reicht.

    Könnte eine Rück-Verlagerung der Diskussion, weg vom abstrakten „Nano“ hin zur konkreten Elektronik, Chemie, etc. dazu beitragen, die in der „Declaration“ genannten Schwierigkeiten der Wissenschaftskommunikation zu überwinden, u.a. weil dann wieder alle Beteiligten wissen, über was überhaupt diskutiert wird?

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