DFG ehrt von den Nazis verfolgte Mitglieder

Gerechtigkeit ist ethisch in Wissenschaft und Politik sowie dem Grundgesetz Deutschlands verankert. Manchmal allerdings kommt das Recht als Schildkröte daher und braucht fast ein Jahrhundert. Endlich hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG 29 Gremienmitglieder geehrt, die 1933 nach der Machtergreifung von den Nazis wegen ihres jüdischen Glaubens oder politischen Andersdenkens vertrieben und verfolgt worden waren.

In Vertreibung aus dem Wissenschaftssystem (Franz Steiner Verlag) hat die Wissenschaftshistorikerin Karin Orth die Biografien der NS-Opfer gesammelt und ihre wissenschaftlichen Leistungen gewürdigt. Darunter ist auch der Chemienobelpreisträger Fritz Haber. Auf dem Weg ins israelische Exil starb er 1934 in der Schweiz an Herzversagen.

Die über 90 Jahre alte TELI hatte bereits in den Nuller-Jahren seine NS-Geschichte aufgearbeitet mit dem Dossier Am Anfang war die TELI. Auch der Wissenschafts- und Technikjournalismus war tief verstrickt in die mörderische NS-Ideologie. Mit seinem 75. Jubiläum eröffnete die TELI die Wissenschaftsdebatte, die Forschung kontrovers debattiert. Darin ist immer wieder deutlich geworden, wie wenig Forschung neutral ist, sondern wie anfällig sie für politische und wirtschaftliche Agenden ist.

Insofern heißt es weiterhin: Aus den Verfehlungen im Nationalsozialismus lernen!

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