Schreiben für’s Internet

Bilder und Videos

Bilder und Videos sind kein Beiwerk. Man sollte sie auch nicht als solches ansehen. Sie müssen echte Zusatzinformationen geben, mitunter sogar eigene Geschichten erzählen oder auf andere Blickwinkel aufmerksam machen. Richtig eingesetzt kann man sich damit auch umständliche, zeitraubende Erklärungen im Lauftext sparen.

Bilder und Videos sind aber auch Strukturelemente, die längere Texte gliedern, quasi als Überschriften fungieren. Deshalb müssen sie auch nicht immer von Text umflossen sein. Textfluss um Bilder und Videos macht sie zu Beiwerk und beraubt sie ihrer eigenen Sprache.

Zu jedem Bild, zu jedem Video gehören unbedingt auch immer eine aussagekräftige BU und das sinnvoll ausgefüllte Alternativ-Attribut »alt="..."« im Grafiktag (src=... alt="Alternativtext" />). Beides sind wichtige Angaben für Suchmaschinen. Der Inhalt des Alternativattributs erscheint, wenn die eigentliche Mediendatei nicht angezeigt werden kann.

Überblick

Einen guten und weiterführenden Überblick über das Online-Schreiben – auch für gestandene Journalisten – gibt die Präsentation von Bernd Oswald auf Slideshare.


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Ein Gedanke zu “Schreiben für’s Internet

  1. Ansonsten gilt die wichtigste Print-Regel auf für online: KISS, keep it simple & short. Wen Hemingways Stakkato-Stil nicht inspiriert, findet in Jutta von Campenhausens Reader „Wissenschaftsjournalismus“ (UVK, Konstanz 2011) Anleitungen für prägnantes Formulieren:

    * Kurze Sätze, höchstens ein Nebensatz (wenn überhaupt)
    * ausdruckstarke Verben (die mit den roten Bäckchen)
    * Sätze gnadenlos entrümpeln von der Geistes-Schlacke, also keine aufgeblähten Substantive (Dach statt Bedachung), keine Versubstantivierung und Nominalstil (prüfen statt der Überprüfung zuführen,Probleme statt Problemstellung)

    Bei ihren Empfehlungen schimmert ein wenig der Meister durch. Die Autorin ist Absolventin der Nannen-Schule. Deren langjähriger Leiter, Wolf Schneider, hat einer ganzen Journalisten-Generation diese Unarten ausgetrieben. Die Deutschratgeber des Sprachpapstes, wie ihn viele nennen, sind eine ebenso amüsante wie lehrreiche Lektüre.

    Campenhausen schafft es, diese Regeln in den Wissenschaftsjournalismus einzubetten. Außerdem leuchtet sie viele Konfliktzonen aus wie den Umgang mit PR, Zahlen und Kontroversen. 190 lesenswerte Seiten für alle, die sich Hettwers & Co ein halbes Kilogramm schweren Standard-Wälzer „Wissens Welten“ ersparen wollen.

    Immerhin, auf 598 Seiten finden sich fünfeinhalb über „narrative style“, also Geschichten erzählen. Diese Kunst ist unterbelichtet im deutschen Wissenschaftsjournalismus. Man kann vieles gegen die Bildzeitung vorbringen, aber: Die Kolumne „Post von Wagner“ erzählt in wenigen Anschlägen immer eine kleine provokante Geschichte. Die Debattenthemen wären ein Übungsfeld.

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