by Wolfgang Goede | 31. März 2012 23:31
Viele Schulen waeren ohne den Einsatz von Eltern als Lehrersatzkraefte gar nicht mehr denkbar. Eine aehnliche Entwicklung gibt es in der Forschung. Für das SETI-Projekt, das nach Zeichen ausserirdischen Lebens sucht, stellen immer mehr Privatleute ihre Rechner zur Verfügung. Deren Kapazitaet wird zum Auswerten der Signale aus dem Weltraum herangezogen. Ohne diese Assistenz waere das Projekt gar nicht mehr moeglich.
Das hat weitere Kreise gezogen. In anderen Projekten haben 250 000 „citizen scientists“, so der Terminus, 150 000 Galaxien studiert und klassifiziert. Diese Mammutaufgabe waere weder von Forschern noch von der heutigen Rechnerpower zu bewaeltigen gewesen. Daraus ist das Projekt „Zooniverse“ entstanden.
Laien-Wissenschaftler sind auf allen Gebieten der Forschung unterwegs. Sie haben beispielsweise in mehr als 15 europaeischen Laendern 500 000 Baenderschnecken auf Veraenderungen in Augenschein genommen. Im Foldit-Projekt versuchen sie, hinter die Geheimnisse der Faltungskunst von Proteinen zu kommen. Und im LabUK Projekt zeigten 13 000 Freiwillige, dass viele Denksportaufgaben wenig dazu beitragen, den Kopf fit zu machen.
Darüber berichtete Geo in seiner Ausgabe 03//2012 und verwies auch auf die Plattform der „Citizen Scientists“: www.scistarter.com. Das alles zeigt, dass nicht nur Nicht-Wissenschaftler, also wir Journalisten und Blogger, kenntnisreich über Wissenschaft schreiben, sondern dass auch Nicht-Wissenschafler, Bürger und interessierte Laien, die Arbeit von Wissenschaftlern erledigen koennen.
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