„Es geht wieder aufwärts!“

by Wolfgang Goede | 19. Juli 2009 12:30

Normalerweise spuckt er bei diesem Thema Gift und Galle. Wenn immer Jim Cornell, Präsident der „International Science Writers Association“ ISWA über den Zustand der Medien in den letzten Jahren geredet hat, ließ er kein gutes Haar an ihnen. So auch bei seinem kürzlichen Vortrag bei einer italienischen Journalistenschule. Aber im Gegensatz zu früher sieht er Zeichen eines Wiederaufschwungs. In „The Rise and Fall – and Possible Rise Again – of Science Journalism“ spricht er nostalgisch über die Blüte des US-amerikanischen Wissenschaftsjournalismus in den 1970er- und 80er-Jahren, lässt angesichts seiner derzeitigen Erosion das Todesglöckchen erschallen, um gleich darauf einen zaghaften Aufschwung auszumachen. Seine Quelle ist die Weltkonferenz der Wissenschaftsjournalisten in London. Dort wurde Anfang Juli nicht nur der moderne Fließbandjournalismus, Churnalismus kritisch durchleuchtet. Der ISWA Präsident stieß dort auch auf neue Geschäfts- und Unternehmenskonzepte für Wissenschaftsjournalismus. So könnten gemeinnützige Stiftungen die Lücken füllen, die die traditionellen Medien durch ihren Rückzug aus der Berichterstattung hinterlassen. Cornell verweist auf den Kaiser Health News Service, der alle Aspekte des Gesundheitssystems abdeckt. Gerade erst im Juni wurde der New Science Journalism gegründet, der vor allem Studenten aus aller Welt rekrutiert und ihnen eine Chance bieten will. Die Beispiele zeigen: Wir müssen selber viel mehr initiativ werden, neue Horizonte ansteuern. Dazu will nicht zuletzt die TELI mit der Wissenschaftsdebatte einen Anstoß geben – seit neuestem auch über Twitter!

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