WISSENSCHAFT BRAUCHT FREIHEIT!
Damit war die Freiheit der Wissenschaft ein Falling-Walls-Schwerpunktthema. Als Sprecherin tat sich die deutsche Wissenschaftsforscherin Helga Nowotny hervor. Sie nimmt besonders daran Anstoß, dass die US Regierung den Klimawandel leugnet. Sie sprach auch den politischen Druck auf Hochschulen an in Ungarn, in der Türkei – sogar in England, als Folge des Brexit-Votums.
Mit dieser Intervention verfolgt die Wissenschaft weiter, was sie im Frühjahr angestoßen hat und was sie zuvor unter dem Anspruch von Neutralität immer vermieden hatte: Forscher nehmen politisch Stellung und räumen damit ein, dass Wissenschaft in vielfacher Hinsicht politisch ist.
„Die Wissenschaft braucht Freiheit und gedeiht am besten im politischen Klima einer liberalen Demokratie“, sagte Helga Nowotny.
FREIHEIT DER VERMÜLLUNG?
Das ist richtig, bedürfte aber einer Ergänzung, nämlich der Unterscheidung zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung. Letzterer nimmt sich nämlich die Wirtschaft an. Wie die Erfahrung zeigt, verwertet die alles, was profitabel ist. Das ist der Grund, weshalb wir einen Treibhauseffekt haben, mit einer fast nicht mehr zu zügelnden Klimaerwärmung.Die liberale Wirtschaft setzt immer noch auf grenzenloses Wachstum und einen entsprechend exponentiell ansteigenden Konsum, unter Ausplünderung des Planeten sowie seine Vermüllung billigend. Das ist der Grund, warum die Meere und ihre Bewohner in Plastikabfällen zu ersticken drohen, die Regenwälder verschwinden, Tierarten wie Bienen und Insekten aussterben. Alles vielmals beklagt, doch ohne durchgreifende Änderung. Wirtschaft regiert, mit der angewandten Wissenschaft als ihr Zuträger.
FREIHEIT DER BETEILIGUNG ALLER
Um auch diese Auswüchse zur Sprache zu bringen, hat die TELI die Wissenschaftsdebatte erfunden, damit darüber öffentlich und unter Beteiligung aller Stakeholder debattiert werde, besonders unter Teilnahme der Bürger, Wähler, Steuerzahler, Konsumenten. Die fehlgeleitete Wirtschaft und die Notwendigkeit einer Beteiligung der Zivilgesellschaft an Forschungs- und Anwendungsfragen als Korrektoren wird zu wenig von Helga Nowotny und ihren Mitstreitern zur Kenntnis genommen. Konsequenterweise muss Falling Walls auch diese Mauer in den Köpfen der Wissenschaftler einreißen.Siehe auch den EUSJA Report über die Falling Walls Conference
http://www.eusja.org/and-which-wall-falls-next-in-your-head/