Von der Versuchung oder: Das Chamäleon

G.W. Pabst war einer der angesagten Regisseure der Weimarer Republik. Er hatte das besondere Händchen für Kameraführung, Ansprache der Schauspieler, besonders den Schnitt. Die von ihm inszenierten Themen waren eher die der linken politischen Bühne, was ihn den Beinamen der „rote Pabst“ einbrachte, weshalb er mit der Machtergreifung der Nazis ins Ausland ging. Doch in…

Sterbehilfe: Letzter Anker zur Wahrung der Persönlichkeit

Wie man es dreht und wendet. Der Sterbewunsch in Deutschland ist kein leichter, wenn der oder die dazu Entschlossene nicht selbst Hand an sich legen, sondern begleitet in den Suizid gehen möchte. Immerhin, wir haben in den letzten Jahren gelernt, darüber zu sprechen und ethisch gibt es zumindest in unserem Kulturkreis nur noch wenige Bedenken.…

Sprechstunde mit 90 Experten

Einen echten Experten für einen Euro mieten. Mit ihm oder ihr eine halbe Stunde von Angesicht zu Angesicht reden: Das konnte man am 21. Oktober 2016 im Kulturzentrum Kampnagel in Hamburg Wer immer schon mal mit einem Profi über Behinderung, Prothesen, Cyborgs, Körperverbesserung, die Zukunft der Technik, Ethik, Kultur und Philosophie reden wollte, bekam auf…

Die richtigen Fragen stellen

Von Axel Grychta: Also, die angezettelte Debatte heißt Wissenschaftsdebatte. Und an einer Stelle wird dazu aufgerufen, „die großen Fragen der Forschung zu diskutieren“! Aber: Wird hier tatsächlich über die Wissenschaft debattiert, über die Forschung? Gibt es überhaupt die Wissenschaft? Zerfällt die Wissenschaft nicht in einen bunten Strauß von Einzeldisziplinen mit teils ganz eigenen Fragestellungen? Debattieren…

Viel Menge machen!

Die Mengenlehre macht Defizite der Partizipation sichtbar. Ein demokratischer Dialog über Wissenschaft und Technologie sollte Forscher, Politiker und Bürger an den Tisch holen. Tut er aber meist nicht. Die drei Partner haben keinen Kontakt. Sie stehen sprachlos außerhalb des Kommunikationsmöbels und Marktplatzes herum. Der Mathematikus spricht von einer leeren Menge, vulgo: null. Erst wenn die…

Wer frei ist von jeder Schuld, der werfe …

Alles was sich zur Doktorarbeit von Annette Schavan sagen lässt, ist in den letzten Tagen und Wochen von Wissenschaftlern, Politikern und Journalisten gesagt worden, vielfach wiedergekäut. Was noch fehlt: Glaubt denn irgend jemand, dass sich über „Person und Gewissen“ nach über drei Jahrtausenden intensiver Recherche der Klügsten aller Kulturen wirklich etwas forscherisch Neues herausfinden ließe?…

Tatort Wissenschaft: Hausarzt oder Dr. House?

Konkurrenz bei Förderanträgen, gefälschte Messergebnisse im Labor, militante Gegner der Gentechnik — der jüngste Tatort (noch zu sehen in der ARD-Mediathek, wegen Jugendschutzes allerdings erst nach 20 Uhr) spielte diesmal im vermeintlichen Forscheralltag. Während wohl besser Genomforscher darüber urteilen sollten, in wie weit diese Darstellung im Detail authentisch war oder überhaupt sein konnte (siehe hierzu…

Software identifiziert journalistische Plagiate

Nicht nur Doktoranden und Habilitanden schreiben ab, auch Journalisten, und das nicht zu knapp. Für diese Unart haben britische Kollegen einen Begriff erfunden: Churnalism. Die Beschleunigung und Verdichtung in der Medienbranche mit immer weniger qualifiziertem Personal führt dazu, dass immer mehr Journalisten wie Wissenschaftler die Copy-Paste-Taste drücken, das Ganze ein wenig verrühren, schon ist der…

Boom des Technik-Journalismus: Zwischen Euphorie und Hysterie

Der Fachjournalist vermeldet in seiner Aprilausgabe einen Boom des Technikjournalismus. Darüber berichtet Andreas Schümchen, der vor zehn Jahren an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg den ersten reinen technikjournalistischen Studiengang begründete. Schümchen begrüßt, dass nach dem Vorbild am Rhein mittlerweile zwei weitere Studiengänge eingerichtet worden sind; zum einen an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg, zum anderen an der Hochschule…