Das Europäische Jahr „Aktives Alters“ geht zu Ende. Außer Sonntagsreden–was hat es wirklich gebracht, was fehlt?
Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagment zieht in BBE-Europa-Nachrichten, Ausgabe Dezember, eine Bilanz des europäischen Jahres 2012 „Aktives Altern“. Es sollte die Schaffung einer Kultur des aktiven Alterns in Europa erleichtern, um das Potenzial der rasch wachsenden Bevölkerungsgruppe der Menschen im Alter von Ende 50 und älter zu mobilisieren, heißt es im Editorial.
Dr. Renate Heinisch vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) verlangt, die negative Einstellungen zum Alter zu überwinden und »unser gesellschaftliches und sozioökonomisches Konzept vom Altern grundsätzlich zu überdenken«.
Für den Europaabgeordneten Martin Kastler (CSU) standen im Mittelpunkt des Jahres Vitalität, Solidarität und Würde: die drei Säulen, auf denen die Kultur des aktiven Alterns baut. Laut Kastler müsse diese Kultur europaweit gefördert werden, auch im Europäischen Jahr 2013 der Bürgerinnen und Bürger.
Das Jahr wurde besonders unterstützt von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO), die Lobby der älteren Menschen in Deutschland. Unter ihrem Dach haben sich über 100 Verbände mit etwa 13 Millionen älteren Menschen zusammengeschlossen. Ein weiterer Taktgeber war die Forschungsgesellschaft für Gerontologie.
Auch das Selbsthilfezentrum München nimmt sich in seiner Pubikation „1Blick“ das Thema vor. Das gegenwärtig noch relativ frühe Ausscheiden vieler älterer Menschen aus dem Erwerbsleben, die sich ständig verlängernde Lebenserwartung und der immer bessere Gesundheitszustand von Menschen höheren Alters, lassen das Dritte Lebensalter zu einer immer längeren und bedeutsameren biographischen Phase werden, heißt es darin.
Für viele Menschen ist das Dritte Lebensalter zu einem großen Möglichkeitsraum geworden, den eigenen Bedürfnissen und Interessen zu folgen, Experimente zu wagen, Visionen zu verwirklichen, seine Erfahrungen und Kompetenzen anderen zur Verfügung zu stellen und sich für andere zu engagieren. Das Selbsthilfezentrum wird seine Aktivitäten im Themenschwerpunkt Alter 2013 fortsetzen. Unter anderem wird es einen Fachtag zum Thema „Selbsthilfe und Alter“ geben, bei dem selbstorganisierte Initiativen und Projekte von Älteren für Ältere im Fokus stehen.
Kommentieren Sie bitte unten bei „Leave a Reply“, was das „Europäische Jahr Aktives Altern“ für Sie gebracht hat, ob solche Jahre nötig sind, was zur Integration der Älteren fehlt–oder geht es Ihnen viel zu gut?
ÄLTER IST HEUTE JÜNGER,
das zeigt die Generali Altersstudie. So fühlen sich die 65- bis 85-Jährigen in Deutschland im Durchschnitt zehn Jahre jünger, als es ihrem numerischen Lebensalter entspricht. Sie führen ein aktives und abwechslungsreiches Leben und wollen lebenslang selbstbestimmt leben. 45 Prozent engagieren sich gesellschaftlich und können sich vorstellen, ihr Engagement im Durchschnitt um bis zu sechs Stunden in der Woche auszudehnen (aktuell vier Stunden).
Generali Altersstudie unter
http://www.generali-altersstudie.de/online/portal/gdinternet/altersstudie/content
Aus: BBE-Newsletter 20.XII.12