Neue Methode: Erst aufstellen, dann schreiben!

Die moderne Forschung entzieht sich in ihrer Kompexität und Tragweite immer mehr dem Menschen: ebenso Wissenschaftlern wie auch Laien — aber auch Wissenschafts- und Technikjournalisten. Beispiel Synthetische Biologie. Ebnet sie dem „designten Menschen“ den Weg, öffnet der Mensch damit die berühmte Büchse der Pandora, mantelt er sich damit zum Schöpfergott auf?

Aufstellung der synthetischen Biologie: Mensch 2.0 steht auf Stuhl, die Natur im Rücken, vor sich im Blick das Universum

Solche Themen sind eine spannenden Herausforderung für Journalisten. Hochkomplexes und Hochexplosives „räumlich anfassbar“ und transparent zu machen. Das ermöglicht eine soziometrische Aufstellung, die jetzt mit einem wissenschaftlich-technischen Thema Premiere hatte.

Die Theaterwissenschaftlerin Dr. Ruth Sander stellte erstmals ein wissenschaftliches Thema auf. Das funktioniert so ähnlich wie eine Familienaufstellung nach Hellinger. Notwendig dafür war ein Biologe, der den fachlichen Impuls lieferte, sowie ein interessiertes Laienpublikum.

Nach der Einführung und Erklärung der Forschungsrichtung meldeten sich Freiwillige, die Akteure der Aufstellung, darunter: Universum, Natur, Mensch 1.0, Mensch 2.0, Ethik, Wissenschaft. Sie stellten sich im Raum auf, bewegten sich darin und wurden von der Aufstellerin immer wieder über ihre Gefühle befragt, im Anschluss gab es eine gemeinsame Reflexion.

Das Ergebnis nach zwei Stunden: Die Teilnehmer, die meistens aus sozialen Berufen stammten und durchaus kritisch eingestellt waren, hatten die Forschung sowie ihren Hintergrund nicht nur verstanden, sondern äußerten sich durchweg eher positiv darüber — weniger bedrückend, als vielfach gefühlt oder medial behauptet.

Tipp für Journalisten: Ein wissenschaftliches Thema selber aufzustellen, als Zuschauer oder auch als Akteur dabei zu sein, schafft Durchblick. Dies ist nicht nur ein innovativer Zugang zu komplexen und verminten Themen, es macht auch richtig Spaß!

Den gesamten Report: „Der designte Mensch. Eine soziometrische Aufstellung“ hat das Netzwerk Gemeinsinn veröffentlicht.

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