Nur Wachstum! — Ist Industrienationen der Planet wurscht?

Halbzeit in Doha: Bisher hat der CO2-Gipfel nichts gebracht — außer CO2-Emissionen. Die Deutsche Welle rechnet vor, dass der CO2-Abdruck der 17 000 Delegierten so groß wie der der Stadt Bochum ist. Kolumbiens führende Tageszeitung „El Tiempo“ fragt heute auf seiner Titelseite, ob den Industrienationen die Zukunft der Erde wurscht sei.

Schnipsen wir durch unser Konsumverhalten unseren Heimatplaneten in die Tonne? (c) Gerd Altmann_pixelio.de

Der CO2-Zirkus jettet schon seit Jahren um den Planeten, ohne dass er etwas erreicht hätte. Warum nun im Ölland Katar, einer Wüstenei, das nur Öl hat, sonst alles importiert, sein Wasser zu horrenden Energiekosten aus dem Ozean destilliert? Das Land hat den größten CO2-Abdruck aller Nationen der Welt, was die Regierung als üble Nachrede geißelt.

So viel Verschwendung, das könnte die USA und und China, die 40 Prozent der CO2-Emissionen verschulden, fast schon entlasten. Nur: Obama, der selbst die globale Erwärmung durch Industrieemissionen beklagt, findet kein Gehör im repubikanisch kontrollierten Senat. Dort hält man den Klimawechsel, der immer mehr Orkane auslöst, von denen einer unlängst New York absaufen ließ, für eine Verschwörung.

Derweil der rote Raubtierkapitalismus im Land der Mitte weder auf Menschenrechte noch die Natur Rücksicht nimmt. Wachstum heißt die heilige Kuh, die die früheren ideologischen Gegner vereint. Im gnadenlosen wirtschaftlichen Wettbewerb miteinander sind sie zu keinen Konzessionen bereit. Und die 27-EU-Staaten, obwohl globale Ordnungsmacht, sind mit sich selber und der Euro-Krise beschäftigt und glänzen durch Passivität.

* Stecken wir allesamt unsere Köpfe in den Sand?
* Wie lässt sich diese fatale Sackgasse aufstemmen?
* Sind die Industrienationen, einschließlich uns Deutsche, eher Heuchler — Umweltschutz fordern, aber in unserem täglichen Konsum- und Mobilitätsverhalten die CO2-Sau rauslassen?
* Oder alles nicht so schlimm, vielleicht doch Panikmache?

KOMMENTIEREN SIE UNTEN DEN KLIMAGIPFEL UND WAS SIE SICH DAVON ERWARTEN!

[ Artikel drucken ]

2 Gedanken zu “Nur Wachstum! — Ist Industrienationen der Planet wurscht?

  1. ANTWORT VON FAIRTRADE DEUTSCHLAND AM 10.XII.12:

    „Zum Klimagipfel in Doha haben wir das gemeinsame Statement unserer Produzentennetzwerke auf unserer Website veröffentlicht, denn um sie geht es. Die Produzentinnen und Produzenten in den Entwicklungsländern des globalen Südens erleben schon heute Auswirkungen des Klimawandels, daher möchten wir, dass Ihre Stimme gehört wird.“

    http://www.fairtrade-deutschland.de/top/news/detailseite-news/?no_cache=1&tx_ttnews%5btt_news%5d=1259&cHash=b702e59985e46c6536e6fe6d90544600

    Beste Grüße
    Edith Gmeiner
    http://www.fairtrade-deutschland.de

    VIELEN DANK!

  2. KAFFEE-TRINKER, DENKT AN DAS KLIMA!

    Nach der Halbzeit Endzeit in Doha: UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat zum Abschluss des CO2-Gipfels daran erinnert, dass die Zeit dem Planeten davonläuft.

    Die Mammutveranstaltung wird ohne Ergebnis zu Ende gehen. Die Weltmächte wollen ihr Wachstum nicht gefährden, die Schwellenländer Indien und Brasilien lernen von ihnen und sind ebenfalls zu keinen Kompromissen bereit. Nur ein kleines Bündnis lateinamerikanischer Länder, darunter Mexiko, Peru, Kolumbien haben sich um ein verbindliches Protokoll bemüht.

    Vergebens.

    Eines der Ergebnisse: Wenn man in Deutschland eine Tasse Kaffee trinkt, sollte man daran denken, dass die globale Erwärmung den Anbau der Bohne in Kolumbien in immer höhere Berglagen treibt. In der Gegend um San Jeronimo in dem Department Antioquien erzeugten Höhenlagen zwischen 500 und 1000 Metern über dem Meeresspiegel jahrhundertelang hervorragenden Kaffee. In den letzten zehn, fünfzehn Jahren ist er hier völlig verschwunden und wird jetzt in 1500 Metern kultiviert.

    Wenn die globale Erwärmung ungebremst weitergeht, werden wir zuerst den Andengipfelkaffee goutieren und dann gar keinen mehr. Was sagen Deutschlands Kaffeetrinker dazu?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert