Für eine ordentliche Zusammenfassung des jährlichen „Forums Wissenschaftskommunikation“ (Anfang dieser Woche in Dresden) fehlt zwar leider mal wieder die Zeit; dafür immerhin ein paar Zeilen, die ich auch gerade in die heute neu gegründete Google+-Gruppe „Wissenschaftskommunikation“ gepostet habe.
Auch Kollege Reiner Korbmann hatte mehrfach live von der Veranstaltung gebloggt; daraus kann man sich fast schon so etwas wie eine „Zusammenfassung“ zusammenbauen. 😉
Ich selbst maße mir mal ganz auf die Schnelle eine Wertung an (habe ja selbst alle 5 bisherigen WiD-Foren jeweils mit eigenen Sessions / Vorträgen mitgemacht): Der Auftakt mit Mark Benecke und Johannes Vogel war aus meiner Sicht der mit Abstand visionärste in all den fünf Jahren, weil endlich mal „quergedacht“. Wie Matthias Fromm sehr zu Recht andeutet, besteht bei solchen Veranstaltungen eben immer das große Risiko zur Nabelschau. Der Auftakt verhieß diesmal mehr…
Ob sich der viel versprechende Auftakt auch in die Sessions der beiden Folgetage übertragen hat? Sicherlich wie immer mal mehr, mal weniger, aber auch hier würde ich sagen: Das Qualitäts-Spektrum war schmaler, also mit weniger Ausreißern nach „unten“ (und oben?), wohl auch weil die Organisatoren zusehends von selbsterklärten „Best Case“-Präsentationen Abstand nehmen.
Warum diesmal (zumindest gefühlt, nicht verifiziert) sogar noch weniger partizipative Formate Verwendung fanden als letztes Jahr in Köln, ist mir schleierhaft. Um ein Haar wäre sogar die Abschlussdiskussion ohne „Diskussion“ mit den Teilnehmern zu Ende gegangen.
Größter Lichtblick für mich (wobei ich da natürlich grenzenlos subjektiv bin): Zum ersten Mal seit 2008 hat mit Kollege Dietram Scheufele (Uni Wisconsin) jemand aus der aktuellen Kommunikationsforschung im Bereich WK einen Überblick dazu gegeben, was die ‚Scholars‘ darüber wissen, welche Strategien, Formate u.s.w. nachweislich (!) gut oder eben auch nicht so gut funktionieren (siehe seine Folien bei Slideshare). Ich hatte genau diese Diskussion kürzlich auch mit Brian Trench auf einer Konferenz im Baltikum, wo wir daraufhin das Konzept der „evidence-based science communication“ glaubten erfunden zu haben; leider hatten die Idee vor uns schon zwei niederländische Kollegen mit einem Paper in 2004, wenn auch etwas anders gemeint – die Idee ist und bleibt höchst relevant!
Der Wissenstransfer jedenfalls von der Kommunikationsforschung in die -praxis ist im Bereich WK ein riesiger blinder Fleck, für den ich mir beim WiD-Forum 2013 einen separaten Track oder vielleicht sogar eine Vorkonferenz wünschen würde, und zwar nicht in Form von Dissertations-Vorträgen bis in die Untiefen der empirischen Sozialforschung hinein, sondern bereits zielgruppengerecht für die Praktiker, die ja vorrangig die Teilnehmer des Forums ausmachen, aufbereitet.
Ein Auswahl meiner eigenen Folien zum Thema „Social Media Governance in der Wissenschaft“ habe ich online bereitgestellt.
Nachverfolgen kann man die Veranstaltung in Dresden übrigens außerdem ein bisschen via Twitter über den Hashtag #fkw12 und (noch weniger allerdings) über #fwk2012.