Wissenschaft braucht Emotionen und muss provozieren!

Ein „emotionales Vakuum der Wissenschaft“ hat der Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ), der Dresdener Physiker Prof. Ludwig Schultz, kritisiert. Forscher sollten sich vor allem auch darum bemühen, mehr Aufmerksamkeit für Wissenschaft in der Gesellschaft zu gewinnen, sagte Schultz zur Eröffnung der 127. Versammlung der GDNÄ in Göttingen: „Wir müssen Emotionen in der Gesellschaft erzeugen, vielleicht gar die Gesellschaft provozieren.“

Es sei ein wesentliches Problem im Wechselspiel von Wissenschaft und Gesellschaft, dass Forscher zwar ein hohes Ansehen genießen, sie aber keiner kenne. Denn Wissenschaftler seien vor allem bestrebt, rational zu handeln und verleugneten dabei ihre Emotionen. Um aber in der Gesellschaft Emotionen wecken zu können, müssten Wissenschaftler selbst Emotionen zeigen und überraschende Momente erzeugen.

Prof. Schultz sprach zur Eröffnung des großen Kongresses der GDNÄ – Die Wissensgesellschaft in Göttingen. Er steht in diesem Jahr unter dem Thema „Gesellschaft braucht Wissenschaft – Wissenschaft braucht Gesellschaft.“ An den drei Beispielen Mobilität, Kommunikation und Interaktion werden in Göttingen fünf Tage lang Wissenschaftler und andere Experten die Wechselbeziehungen von Wissenschaft und Gesellschaft darstellen und diskutieren. Forschung, betonte der GDNÄ-Präsident, werde von der Gesellschaft finanziert, daher sollten die Forscher auch klarstellen, welchen Mehrwert ihre Arbeit für die Gesellschaft bringt.

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