Die TELI-W-Debatte geht in die nächste Runde. Nachdem wir jetzt auch den Stifterverband, die Helmholtz Gemeinschaft und das Deutsche Museum (Prof. Heckl: „Wissenschaft ist Chefsache!“) als Unterstützer gewinnen konnten, soll jetzt die Politik einbezogen werden.
Wir eröffnen mit dem ÖPD-Bundesvorsitzenden Professor Klaus Buchner sowie den Parteiprogrammen (unten auf dem Portal): Wie die im Bundestag vertretenen Parteien unsere Wissenschaft, Forschung und Technologie voranbringen wollen. Parteiprogramme sind geduldig und oft aus Versatzstücken aus Sonntagsreden komponiert, deshalb sind wir gespannt darauf, was unsere Volksvertreter in den TELI-Fragebogen hineintippen! Dann sollen in einer dritten Runde die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit bekommen, sich zu den Meinungen von Forschern und Politikern zu äußern und ihre eigenen Vorstellungen zu hinterlegen.
Das alles soll natürlich in möglichst vielen Facetten bis zum Tag der Bundestagswahlen am 27. September erfolgen. Klar ist aber auch, dass die W-Debatte kein kurzfristiges Feuerwerk sein kann, sondern nur mittel- und langfristig Wirkung entfalten kann. Das heißt, wir schlagen jetzt die Pflöcke für ein Forum ein, das die ganze nächste Legislaturperiode aktiv bleiben und den Bürgerdialog kultivieren soll.
Mehr noch: Hajo Neubert, TELI-Vorsitzender und EUSJA-Präsident, war Anfang Juli zu einer Sitzung der European Science Foundation (ESF) in Paris eingeladen, um die TELI-W-Debatte vorzustellen. Dort war man sehr angetan davon, und prompt ereilte Neubert ein Ruf zur “International Conference Towards Knowledge Democracy”, die nächste Woche im niederländischen Leiden stattfindet. Dort wird der TELI-Chef vor großem internationalen Publikum über “Public Science Debates” referieren und die TELI-Aktion erläutern; siehe auch Neuberts Beitrag auf dem TELI-Blog über den „Gesellschaftsvertrag mit der Wissenschaft“ und wie Bürger oft die besseren Experten sind. Gute Nachrichten kommen auch vom Programmausschuss von ESOF 2010 in Turin. Er gab grünes Licht für das EUSJA Seminar “Science Debates in a Knowledge Based Society”, welches das Thema gesamteuropäisch verankert.
Einige Teilnehmer haben sich in der TELI-Debatte über die Abwrackprämie echauffiert, zu Recht. Sie war Thema einer Spiegel-Titelgeschichte, auf der Suche nach Alternativen veranstaltete die TELI-Süd Ende Juli im Münchner Presseclub einen Jour fixe dazu. In der bayerischen Hauptstadt fahren 37 E-Autos, stand unlängst in der “Süddeutschen”, es fehlt an Infrastruktur, dennoch sollen bis 2020 eine Million E-Mobile über Deutschlands Straßen rollen, hat das Kabinett am Mittwoch beschlossen – aber: Es fehlt an Akkus. Wahlkampfmanöver, was meinen Sie?
Es ist und bleibt spannend: Machen Sie mit bei der TELI-W-Debatte!
Auf meiner Radtour von München nach Rügen treffe ich immer wieder Mitmenschen, mit denen ich trefflich diskutieren kann, nicht nur über das Radfahren. Wir kommen immer wieder auf den gleichen Nenner, dass Bildung das Wichtigste ist. Unisono haben wir uns über das Bla-Bla auf den Wahlplakaten geärgert. „Bildung ist Menschenrecht“ oder wie heißt es? Freunde, wenn ich wieder zu Hause bin, dann werden wir es wieder anpacken. Habt bitte Verständnis, dass meine Gedanken jetzt und bis Mitte Oktober sich intensiv mit meiner Tour befassen müssen, damit ich heil wieder in München ankomme.