English Abstract: New Trialogue Links Research, Citizens and Politicians in Crucial Issues
Länger leben, flexibler arbeiten – mit Absturz in die Altersarmut?
Forschung, Bürger und Politik im Trialog
Die Journalistenvereinigung TELI erprobt ein neues Veranstaltungsformat.
Die Wissenschaftsdebatte.de eröffnet einen Trialog zwischen Forschung, Politik, Bürgergesellschaft. Er richtet sich auf wichtige Zukunftsthemen:
– Demografie
– Energie
– Gesundheit
– Wissenschaftssystem
– Wissenschaft & Gesellschaft
Dieser Austausch erfolgte bisher nur virtuell über mehrere Monate hinweg.
Im Münchner PresseClub fand am 30. Juli 2013 jetzt aber die erste Live-Debatte in einem völlig neuen Format statt. Die Themen waren Demografie und Ruhestand, Renten und Arbeitswelt. Diese Art von partizipativen Veranstaltungen will die EU in ihrem Programm »Horizon 2020« künftig zum Standard machen.
»Deutschland gilt schon jetzt als das Altenheim Europas«
beobachtete unlängst die Apotheken Umschau 1. Die neuesten demografischen Zahlen zeigen 2: Die Bevölkerungspyramide dreht sich und wird kurz über lang Kopf stehen. Sechs Wochen vor den Bundestagswahlen hat sich allerdings noch kein Politiker zu der besorgniserregenden Entwicklung zu Wort gemeldet.
[Einführungsvortrag von Wolfgang C. Goede als PDF]
Die Journalistenvereinigung für technisch-wissenschaftliche Publizistik TELI e.V. lud Politik und Rentenexperten, Forscher und Zivilgesellschaft zu einer Wissenschaftsdebatte darüber ein. Die Veranstaltung »Länger leben, flexibler arbeiten – mit Absturz in die Altersarmut?« im Münchner PresseClub gab dem Thema schärfere Konturen und zeigte neue Lösungswege auf. Zu diesem Ergebnis trugen auch Veranstaltungsdramaturgie und Moderationstechnik bei.
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Endnote(n):
Dienstag, 20. Mai 2014: Die schwarz-rote Koalition in Berlin hat sich nach langer Diskussion auf ein Rentenpaket geeinigt. Daran gibt es viel Kritik, besonders an der Rente mit 63, besonders durch Wirtschaftsvertreter, aber ein Teil ist unumstritten: die FLEXI-Rente.
Danach dürfen Arbeitnehmer nach Erreichen des Pflichtverrrentungsalters regulär weiterarbeiten. Das ist in einigen skandinavischen Ländern seit langem Usus und wurde auch so von der ersten TELI Wissenschaftsdebatte im Juli 2013 im Münchner PresseClub in die Diskussion gebracht. Daran waren auch Bundestagskandidaten beteiligt, die heute im Reichstag sitzen.
Am kommenden Freitag, 23. Mai, wird der Reichstag über die neuen Rentengesetze entscheiden. Für mehr Info siehe auch die Münchner Abendzeitung –>
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.rente-mit-63-muetter-rente-flexi-rente-das-steht-im-schwarz-roten-rentenpaket.f78bed0c-6978-40c8-92cf-b6cdd83acb7c.html
Zur Beantwortung der Fragen von „Armer“:
Grundlage aller Forschung sind Daten und Statistiken. Die vom Max Planck Inst. für Sozialforschung gelieferten machen dies zu einer WISSENSCHAFTSDEBATTE.
Die Beobachtung ist richtig. Die Schere zwischen wohlhabenderen und weniger wohlhabenden Rentnern stürzt Deutschland in ein ALTERS-PRÄKARIAT.
Dazu gehört auch, dass Ältere immer mehr den Anschluss an die Digitalisierung verlieren, also ausgegliedert werden, wie einst die überflüssig gewordenen Heizer beim Übergang von den Dampflokomotiven zu Diesel- und E-Triebwagen.
Die wurden seinerzeit durch Gewerkschaften aufgefangen. Heute müssen wir neue Wege der Solidarität finden. Flaschen sammeln verspricht wenig Prestige, ist aber besser als Däumchen-Drehen und Klagen!
WAS GEHT NOCH? WER HAT DIE UNGEWÖHNLICHSTEN IDEEN? BITTE HIER BEI wissenschaftsdebatte.de NOTIEREN!
@armer: Ausnahmsweise haben wir Ihren anonymen Kommentar frei geschaltet, weil er bedenkenswerte Argumente enthält. Auch scheint es in Ihrem Fall gerechtfertigt, dass Sie Ihren Namen nicht nennen möchten. Aber üblicherweise sollen die Diskussion hier auf dem Portal der »Wissenschaftsdebatte« zwischen Menschen stattfinden, die für das einstehen, was sie sagen. Nur so kann die Debatte substanziell und offen geführt werden. In Zukunft also bitte keine anonymen Beiträge!
Ich weiß nicht, was die hier vorgestellte Debatte mit Wissenschaft zu tun hat. Da wurden offenbar doch nur Statistiken vorgestellt, die die Redner eben auf ihre Weise interpretierten. Aber echte Forschung?
Die eine sagte, dass die Rentner eine Ressource für Arbeitgeber sind und Wissen aus dem Unternehmen weggeht, wenn sie in Rente gehen. Das gibt vielleicht für Arbeiter und Handwerker. Aber meistens ist es doch so, dass die Alten nicht mal wissen, wie man einen Computer bedient, wie man mit Daten umgeht, wie man mit Robotern in der Fertigung umgeht, wie man Vermessungen mit GPS mach, u.s.w. u.s.w
Nehmen Sie einen satellitengestützen Bagger: Schon eo 40järiger braucht dafür 4 Wochen Schulung, ein 25järiger setzt sich an den Bildschirm und hat nach 10 Minuten kapiert, wie er die Satellitenunterstützung im Bagger benutzt.
Ja, die Zukunft sieht blöde für uns aus. Ich hatte einen 400-euro-Job bis ein „armer“ Rentner kam, der das kostenlos gemacht hat. Der hatte 2200 Euro Rente!!! Ich habe jetzt mit 2 400-euro-Jobs 800 Euro und bekomme keinen anderen Job, wei ich auf die 60 zugehen. Das finde ich zutiefst ungerecht. Es gibt so viele reiche Rentner in diesem Land, die für lau arbeiten. Und mir bleibt d nur Flaschen sammeln. Sollen die Rentner von mir aus 2200 euro Rente haben, das üble ist, das sie dann normale Jobs annehmen und auf Bezahlung verzichten, nur weil sie sich sonst in ihrem Leben langweilen. Das ist schlimm. Wenn sie wenigsten den normalen Lohn nehmen würden, auch wenn sie dann noch reicher sind, aber dann machen sie wenigstens nicht die Jobs kaputt. Das halte ich für ein großes Übel.
FLASCHENSAMMELN GEGEN ALTERSARMUT
Die Rentenpolitik Deutschlands, auch wie von den Parteien bei der TELI Wissenschaftsdebatte im Münchner PresseClub vor den Bundestagswahlen dargelegt, scheint wenig überzeugend.
„Deutsche haben Angst vor dem Rentenloch“, titelt die Münchner Abendzeitung am 15.X.2013. 42 Prozent aller Beschäftigten meinen–laut DGB-Index „Gute Arbeit 2013“–, dass ihre Rente nicht ausreicht.
–> http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.neue-dgb-studie-deutsche-haben-angst-vor-altersarmut-und-rentenloch.07b59627-b20c-4ed0-8492-e392d4191910.html
Dazu interviewte das Blatt die Kulturwissenschaftlerin Alexandru Rau, die über das Flaschensammeln eine Studie am Inst. f. Volkskunde//LMU verfasst hat: „Präkärer Unruhestand. Flaschensammeln als aktive Strategie zur Bekämpfung von Altersarmut.“ Dazu hat Rau Flaschensammler befragt–FAZIT:
Flaschensammeln ist eine Strategie gegen Erwerbslosigkeit und Altersarmut, sagt die LMU-Forscherin. Diese Art von „informelle Arbeit“, so Rau, biete „eine Alltagsstruktur mit einer sinnstiftenden Beschäftigung“, die die soziale Isolation der Großstadt aufbricht. Einige Sammler bezeichnen sich sogar als Dienstleister. Die Rentner bessern damit außerdem ihre oft karge Rente auf.
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