Der Kollege Chris Löwer stellt in der Dezemberausgabe von Technology Review eine neue Forschungsmethode vor. Sie besteht darin, dass Wissenschaftler an ihren Untersuchungen Laien beteiligen. Nach Crowd Sourcing & Crowd Funding kommt Crowd Researching, auf Deutsch: Bürgerforschungsprojekte.
So etwa haben bei dem Projekt „Galaxy Zoo“ 250’000 Hobbywissenschaftler 800’000 Aufnahmen des Hubble-Teleskops in Augenschein genommen. Auf der Suche nach ganz bestimmten kosmischen Formationen auf diesen Bildern versagte eine Bilderkennungssoftware. Für das menschliche Auge hingegen war es ein Klacks.
Bei der Plattforn „Zooniverse“ sind 450’000 Laienforscher registriert. Bei der Aktion Solar Stormwatch vermessen sie die Sonne auf Gasausbrüche und Protuberanzen. Auf diese Weise können sich anbahnende Sonnenstürme rechtzeitig erkannt werden.
Für die Medizinforschung haben gewitzte ITler das Online-3D-Puzzle „Foldit“ entwickelt. Darin werden Proteine gefaltet. Milliarden Möglichkeiten sind denkbar, wer aber die richtige Konstellation findet, hat ein Heilmittel gegen Krebs und HIV in der Hand.
Viele weitere Einsätze sind denkbar, etwa die Auswertung der Logbuch-Einträge von Schiffen zum Dokumentieren des Klimawandels. Im Laufe der Zeit könnten Unterschiede zwischen Profis und Amateuren der Forschung verschwinden, glaubt der CERN-Physiker Francois Grey.