Presse-Info: Politik verweigert die Zukunftsgestaltung

Uwe Schlick_pixelio.de

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Ausweg aus Apathie und Resignation:
Live-Wissenschaftsdebatten mit den Bürgern zur Zukunftsbewältigung!

Wissenschaft und Technik tauchen in der Politik kaum auf.

Der Wahlkampf 2013 lieferte keine Antworten auf die große Zukunftsfrage: Wie wollen wir leben? Der Schlüssel zu Antworten liegt in der Forschung. Obwohl es über den Klimawandel keinen Zweifel mehr gibt, hat keine Partei eine Strategie dagegen. Die Umsetzung der Energiewende bleibt ungewiss. Forschende an den Hochschulen stecken in prekären Arbeitsverhältnissen. Demografisch ist Deutschland Europas Altenheim, doch die Politik verschließt die Augen davor. Sie fährt im Kreis und verweigert dem Bürger die Zukunftsdebatte.

Die Journalistenvereinigung für Technisch-Wissenschaftliche Publizistik TELI e.V. macht seit Jahren auf diese Fehlentwicklung aufmerksam.

Zum Ende des Wahlkampfs und Beginn der neuen Legislaturperiode 2013 – 2017 fordert sie von allen Parteien: eine andauernde öffentliche Wissenschaftsdebatte mit den Bürgerinnen und Bürgern über relevante Themen aus Forschung und Technologie.

Das Ziel: die Zukunft gemeinsam zu debattieren und zu gestalten!

Dafür empfiehlt die TELI die Wissenschaftsdebatte.de, als Webportal wie auch als Live-Format.

Das Portal greift Themen aus Forschung, Technologie und Gesellschaft auf und stellt sie zur Diskussion. Aus den Beiträgen entsteht das Gerüst für eine öffentliche Veranstaltung. Auf dieser debattieren Wissenschaftler, Politiker und Bürger wichtige Fragen aus Wissenschaft und Forschung und kommen zu einer gemeinsamen Resolution. Diese geht als Dossier an Entscheider und Medien und sorgt für weitere Meinungsbildung.

„Die kommt zu kurz“, kritisiert Hanns-J. Neubert, Erfinder und Designer dieser neuen Beteiligungsform. Der Staat gebe alljährlich über 20 Milliarden Euro für Forschung und Innovation aus. Viele Forschungsergebnisse münden in politische Entscheidungen, die unser Leben tiefgreifend beeinflussen, etwa Gen- und Medizintechnik. „Allerdings findet die Auseinandersetzung darüber in geschlossenen, Kreisen statt“, beobachtet der Wissenschaftsjournalist.

Staatlich oder institutionell organisierte Debatten über Wissenschaft und Technologie gebe es zwar genug, „aber sie dienen meist dazu, im Nachhinein um Akzeptanz für bereits gefällte Entscheidungen zu werben“, ermittelte Neubert.

Die von Wissenschaftsjournalisten moderierte Debatte wolle für Transparenz sorgen und Bürger, Wähler, Steuerzahler, Verbraucher frühzeitig in Entscheidungsprozesse einbeziehen und Inklusion schaffen. „Dies ist die Grundlage für gesellschaftlich-robuste Weichenstellungen“, sagt der TELI-Sprecher. Eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Zivilgesellschaft werde zunehmend auch von der EU eingefordert und mit Forschungsgeldern belohnt.

„Wissenschaftsdebatten sind ein Markenzeichen für Partizipation, Transparenz, Demokratie und stoßen auf allen Ebenen eine nachhaltigere Bildung an“, erklärt Neubert für den TELI Vorstand. Sie müssen künftig von der Regierung, allen Politikern und Parteien gefördert werden!

Diese Forderung leitet Jan Oliver Löfken, Erster Vorsitzender der TELI, auch aus dem Auftrag und der Tradition des Journalistenverbandes ab. Er wurde 1929 gegründet und ist damit die weltälteste wissenschaftsjournalistische Organisation. Laut ihrer Satzung muss die TELI dem „technischen Analphabetismus“ und der damit einhergehende politische Unmündigkeit entgegen treten.

Das Debattenformat im Web eröffnete die TELI zu Beginn des Wahljahres. Beim Eintritt in die heiße Wahlkampfphase veranstaltete sie im Münchner PresseClub die erste Live-Debatte.

Zum Thema „Länger leben, flexibler arbeiten – mit Absturz in die Altersarmut?“ diskutierten Sozialwissenschaftler und Bürger mit den Münchner Bundestagskandidaten aller Parteien.

Im Dossier „Forschung, Bürger und Politik im Trialog“ steht als gemeinsame Empfehlung die humanere Gestaltung der Arbeitswelt für ältere Arbeitnehmer sowie Sicherung der Altersrenten. Als Erfolg verbuchten Teilnehmer und Organisatoren, dass im TV Duell Bundeskanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Peer Steinbrück diese Positionen aufgriffen.

Deshalb verlangt die TELI für die nächsten vier Jahre:

Landauf, landab Live-Wissenschaftsdebatten über Forschung und Zukunft, besonders in den kleineren und mittleren Städten – hier herrscht der größte Bedarf!

Links:
http://www.teli.de
https://www.wissenschaftsdebatte.de
https://www.wissenschaftsdebatte.de/?p=3816

Mehr Information zur TELI Wissenschaftsdebatte:
Jan Oliver Löfken, T. 0163-36 09 129, oliver.loefken@teli.de // Erster Vorsitzender TELI e.V.
Hanns-J. Neubert, T. 0171-541 8043, hajo.neubert@teli.de // Designer der Wissenschaftsdebatte

Belege bitte an Wolfgang C. Goede –>> wolfgang.goede@teli.de

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3 Gedanken zu “Presse-Info: Politik verweigert die Zukunftsgestaltung

  1. .. danke, Manfred, nun muss sie nur noch gewinnen — und umsetzen. Vor knapp vier Jahren besiegelte Schwarz-Gelb im Koalitionsvertrag den intensiven Diskurs über Zukunft und kontroverse Zukunftstechnologien. Spätestens im Wahlkampf haben wir festgestellt, dass die Regierung die Zukunft abgeschafft hat. Statt Energiewende und E-Autos, Klimawechsel, akademisches Präkariat nur ein geheimnisvolles Handrautenzeichen.

  2. Die TELI schreibt: „Politik verweigert die Zukunftsgestaltung“.

    Ich hatte im Frühjahr schon auf SPD-Ansätze hingewiesen. Jetzt habe ich mir am SPD-Wahlkampfstand bei uns in Berlin-Friedenau heute Mittag nochmal das offizielle Programm mitgenommen, mit dem die SPD regieren will.

    http://www.spd.de/95466/regierungsprogramm_2013_2017.html
    Regierungsprogramm der SPD 2013 – 2017

    http://www.spd.de/linkableblob/96686/data/20130415_regierungsprogramm_2013_2017.pdf

    Wörtlich heißt es dort auf S. 48

    „Transparenz und Partizipation bei der Festlegung von Forschungszielen und deren finanzieller Ausstattung wird von der Zivilgesellschaft zu Recht eingefordert. Wir richten daher beim Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Wissenschaftsforum ein, in dem der Zivilgesellschaft eine signifikante Partizipation, insbesondere bei der
    Bearbeitung zentraler Zukunftsfragen (z.B. Klimawandel, Energiewende, Ernährungssicherheit, Urbanisierung, Armutsbekämpfung), in öffentlich geförderten Projekten sichergestellt wird. Das Wissenschaftsforum unterhält zudem einen eigenen Wissenschaftsfonds, durch den partizipative und transdisziplinäre Projekte mit besonderer
    gesamtgesellschaftlicher Ausrichtung zusätzlich unterstützt werden können.“

    Ich finde: Besser kann man’s doch nicht bekommen. Kann es vielleicht sein, dass etwas in Gang gekommen ist, was die TELI erreichen will, und sie hat es nicht richtig mitbekommen?

  3. Pingback: Zen des Reparierens | Wissenschaftsdebatte

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